Ein Kundenbindungsprogramm ist eine Marketingstrategie, die darauf abzielt, Kunden dazu zu bewegen, weiterhin bei einem mit dem Programm verbundenen Unternehmen einzukaufen oder dessen Dienstleistungen zu nutzen. Heutzutage gibt es solche Programme in den meisten Wirtschaftszweigen mit unterschiedlichen Merkmalen und Prämiensystemen, unter anderem im Bankwesen, in der Unterhaltungsbranche, im Gastgewerbe, im Einzelhandel und auf Reisen.
Bei einem Treueprogramm richtet der Betreiber eines bestimmten Programms in der Regel ein Konto für einen Kunden eines mit dem Programm verbundenen Unternehmens ein und gibt dann an den Kunden eine Treuekarte (auch als Prämienkarte, Punktekarte, Vorteilskarte, Clubkarte oder anders bezeichnet) aus, bei der es sich um eine Plastik- oder Papierkarte handeln kann, die optisch einer Kreditkarte ähnelt und den Karteninhaber als Teilnehmer an dem Programm ausweist. Die Karten können mit einem Strichcode oder einem Magnetstreifen versehen sein, um das Einscannen zu erleichtern, manche sind aber auch Chip- oder Proximity-Karten. Gesammelte Punkte kann der Kunde dann in Prämienshops einlösen.
Bei Vorlage der Karte erhalten die Kunden in der Regel entweder einen Rabatt auf den aktuellen Einkauf oder ein Kontingent an Punkten, die sie für künftige Einkäufe verwenden können. Die Karte ist also das sichtbare Mittel zur Umsetzung dessen, was Ökonomen einen zweiteiligen Tarif nennen. Die Antragsformulare für die Karten beinhalten in der Regel Vereinbarungen des Geschäfts über den Schutz der Privatsphäre der Kunden, in der Regel die Nichtweitergabe (durch das Geschäft) von nicht aggregierten Daten über die Kunden. Das Geschäft verwendet aggregierte Daten intern (und manchmal auch extern) als Teil seiner Marketingforschung. Im Laufe der Zeit können die Daten z. B. Aufschluss darüber geben, welche Biermarke ein Kunde bevorzugt oder ob er Vegetarier ist. Wenn ein Kunde ausreichende Angaben zur Identifizierung gemacht hat, kann die Kundenkarte auch dazu verwendet werden, auf diese Informationen zuzugreifen, um die Überprüfung bei der Entgegennahme von Schecks oder bei der Ausgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten zu beschleunigen, oder für andere Mitgliedschaftsprivilegien, wie z. B. den Zugang zu einer Flughafenlounge mit einer Vielfliegerkarte. In den letzten Jahren bieten Unternehmen diese Treuekarten nun auch in Form einer Treue-App an, so dass die Nutzer ihre Karten nicht mehr so leicht verlieren können. Fast alle großen Kasinoketten bieten ihren Mitgliedern Treuekarten an, die ihnen Stufengutschriften, Prämiengutschriften, Vergünstigungen und andere Vergünstigungen bieten, die auf dem "Theo" der Kartenmitglieder beim Spielen, verschiedenen demografischen Daten und dem Ausgabeverhalten bei verschiedenen Einkäufen im Kasino, innerhalb des Kasinonetzwerks und bei den Partnern des Kasinos basieren.
Treueprogramme wurden als eine Art zentralisierte virtuelle Währung mit unidirektionalem Geldfluss beschrieben, da Prämienpunkte in eine Ware oder Dienstleistung, nicht aber in Bargeld umgetauscht werden können.